Weihnachtsstern

Quelle: Pinterest
Du schwebst im Dunkel, bald wirst du erstrahlen.
Oh, Weihnachtsstern, so flüchtig fern dein Bild,
zeig deinen Glanz, so wie vor vielen Jahren,
wo Mensch erinnerungsträchtig die Erneuerung fühlt.

Ein Kindlein einst als Unschuldsfrucht erblühte,
ein unbeschriebenes Blatt im Weltgeschehen,
um das sich Magier ferner Länder mühten,
ihm Zeichen schenkten, seine Zukunft sehen.

Gold schenkten sie, sodass der Hass versiegt
und Böses dieser Welt nur Gutes bringt;
Weihrauch, dass einst sein Geist den Tod besiegt,
der, auferstanden ins Bewusstsein dringt.

Die Bitterkeit des Leidens und des Todes,
als Zeichen wurde Myrrhe ihm geschenkt;
entkam dem Plan des mordenden Herodes,
den Weg zunächst nach Bethlehem gelenkt.

Geboren unter'm Weihnachtsstern in Liebe,
Du, Herr des Lichts, im Geist auch dieses Jahr,
der Ziel und Ursprung ist im Weltgetriebe,
Dein inneres Leuchten wird uns offenbar.
Quelle: Pinterest

Gott verleiht Flügel

KI Bild erstellt von Google gemini
Mit Mühen bin ich emporgestiegen,
hab oft in stachlige Disteln gegriffen,
musste die inneren Dränge besiegen,
Kummer hat meine Seele geschliffen.

Auf spitzen Steinen bin ich gegangen,
über Wege, wo nur Ängste begleiten;
als ich Auswege suchte, blieb ich gefangen,
im Moloch gewohnter Gebundenheiten.

Glauben hab ich aus dem Blick verloren
und die Demut, die sich gern unterjocht;
hab verdrängt, irdische Götter erkoren,
fühlte, wie mein Herz ‚schreiend‘ pocht.

Erlöst von den Übeln, die mich beschwerten,
hat mich das Schicksal zur rechten Zeit.
Nicht Wissenschaft war es, die mich belehrte,
nur Gott in mir, der mir Flügel verleiht.

Weihnachtsstimmung

Original von

Nat „King“ Cole – Nathaniel Adams Coles (1919-1965)

Text:

The Christmas Song

Chestnuts roasting on an open fire
Jack Frost nipping at your nose
Yuletide carols being sung by a choir
And folks dressed up like Eskimos

Everybody knows a turkey and some mistletoe
Help to make the season bright
Tiny tots with their eyes all aglow
Will find it hard to sleep tonight

They know that Santa′s on his way
He’s loaded lots of toys and goodies on his sleigh
And every mother′s child is gonna spy
To see if reindeer really know how to fly

And so I’m offering this simple phrase
To kids from one to ninety-two
Although it’s been said many times, many ways
Merry Christmas to you

Übersetzung:

Kastanien rösten auf offenem Feuer; Jack Frost beißt dir in die Nase.
Weihnachtslieder werden vom Chor gesungen, und die Leute sind wie Eskimos gekleidet.

Jeder weiß, dass ein Truthahn und etwas Mistelzweig dazu beitragen,
die Weihnachtszeit zu verschönern. Kleine Kinder mit leuchtenden Augen werden heute Nacht kaum einschlafen können. Sie wissen, dass der Weihnachtsmann unterwegs ist. Er hat jede Menge Spielzeug und Leckereien auf seinem Schlitten.

Und jedes Kind wird heimlich beobachten, ob Rentiere wirklich fliegen können. Und so sage ich diesen einfachen Satz zu Kindern von eins bis zweiundneunzig, auch wenn er schon oft und auf viele Arten gesagt wurde: Frohe Weihnachten euch allen!

Geweihtes Licht

Sankt Nikolaus aus Myra – KI modifiziert
Geweihtes Licht, das nur dem Einen gilt,
entzündet an der Liebe vieler Herzen,
die einst vor langer Zeit das Christusbild
mit Glauben füllten unter Schmerzen.

Die heimgegangenen Ahnen sah’n das Licht,
den güldenen Schweif, kometenhaft und groß,
wie’s durch des Himmels Schwärze bricht
und aus den Blicken in die Seelen floss.

Dort gärte es, wie Sauerteig für Brot,
nährte die Gläubigen mit Hoffnungsgaben;
Legenden von den Wohltätern der Not,
die einst gefoltert und gefangen starben.

Aus Myra stammt der heilige Nikolaus,
um den sich die Geschichten ranken,
als ihm, verfolgt, als Christ, der Kerker graust,
verteilte er sein Geld an Arme, Kranke.

Zu Brauchtum wurde der Geschenkebringer,
der alle kleinen Kinder glücklich macht.
Der Wirtschaft dient der alte Künder,
der plötzlich gottlos wurde über Nacht.

Als Santa Claus, Amerika entsprungen,
kam er als Werbung, Cola preisend, einst zu uns;
dem Weihnachtsmann wird heut gesungen,
der kaufmännisch die Welt festhält in seiner Gunst.

Dich wundert nicht des Sturmes Wucht…

von Rainer Maria Rilke

Quelle: Pinterest
Dich wundert nicht des Sturmes Wucht, –
du hast ihn wachsen sehn; –
die Bäume flüchten. Ihre Flucht
schafft schreitende Alleen.
Da weißt du, der vor dem sie fliehn
ist der, zu dem du gehst,
und deine Sinne singen ihn,
wenn du am Fenster stehst.

Des Sommers Wochen standen still,
es stieg der Bäume Blut;
jetzt fühlst du, dass es fallen will
in Den, der Alles tut.
Du glaubtest schon erkannt die Kraft,
als du die Frucht erfasst,
jetzt wird sie wieder rätselhaft,
und du bist wieder Gast.

Der Sommer war so wie dein Haus,
drin weißt du alles stehn –
jetzt musst du in dein Herz hinaus
wie in die Ebene gehn.
Die große Einsamkeit beginnt,
die Tage werden taub,
aus deinen Sinnen nimmt der Wind
die Welt wie welkes Laub.

Durch ihre leeren Zweige sieht
der Himmel, den du hast;
sei Erde jetzt und Abendlied
und Land, darauf er passt.
Demütig sei jetzt wie ein Ding,
zu Wirklichkeit gereift, –
dass Der, von dem die Kunde ging,
dich fühlt, wenn Er dich greift.
Rainer Maria Rilke (1875-1926)

Vom Christkind

von Anna Ritter

KI generiert durch Gemini
Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,
mit rotgefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh,
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her –
was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihr Naseweise, ihr Schelmenpack –
meint ihr, er wäre offen, der Sack?
Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiss etwas Schönes drin:
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!
Anna Ritter (1865-1921)

Wintergedanken

Ernst Ferdinand Oehme (1797-1855)
Quellen müssen die Gedanken
gerad‘ in langen Winternächten,
wo sie Wort um Wort begannen
einsam Reim an Reim zu flechten.

Für die Vielen nicht, für manche;
nur für diesen oder jenen,
der abseits der großen Menge
lauscht den bald vergessenen Tönen.

Wie mit Schritten zur Kapelle,
auf verschneitem Weg zu kommen,
ganz abseits des Pilgerzuges,
doch im Feuerschein der Frommen.

Demütig, gebückten Hauptes,
durchs verschneite Pförtlein treten,
um vor weihnachtlicher Krippe
und dem Kindlein selbst zu beten.

Denn die Zeit ist schwer geworden,
macht den Heiligen Geist zur Fabel,
und aus neuen Wohlstandstrümmern
baut der Wahn ein neues Babel.

Oftmals möcht‘ ich schier verzagen:
Geld und Macht sind höchste Götter.
Unbedeutend werden sterben,
all die Heuchler und die Spötter.

Helf’ uns Gott den Weg nach Hause
aus dem Erdenelend finden,
lass aus Glaube, Liebe, Hoffnung
uns den Kranz „Erlösung“ binden!

Geöffnete Blüten

KI generiert mit Gemini
Das Jubeln der Menschen vom Frieden auf Erden,
bedarf der Gemüter sanftem Erblühen,
deren höherer Sinn nur ihr eigenes Werden,
wie geschlossene Blüten ziehen sie dahin.

Sie kommen und gehen den Gang ihres Lebens,
unachtsam für das, was um sie geschieht;
erkennen erst spät, wie sinnlos ihr Streben,
leichtfertig, was vor dem Ernsthaften flieht.

Und reiten sie mit auf finsteren Wellen,
die vorbildlich scheinen in ihrer Macht,
werden sie untergehn mit den Gesellen,
die so glanzvoll erscheinen in ihrer Pracht.

Sie werden niemals den Duft erfahren,
dessen Süße und Sanftheit die Seele erweckt,
wenn die Blüte, geöffnet nach all den Jahren,
ihre leuchtende Seele zum Himmel streckt.

Warten aufs Christkind

Das erste Lichtlein wird entzündet,
in dieser doch so dunklen Welt,

die gute Botschaft, die verkündet,
mit der ein Frieden hergestellt,

braucht auf der Erde viele Lichter,
Gebete, die aus voller Brust

mit Hoffnung zeichnen die Gesichter,
die nicht auf Illusionen fußt.

Den Docht des heiligen Friedens brennen,
des Krieges Ende heiß erflehen,

den Friedefürst und Heiland nennen,
im Untergang und Auferstehen.