Inspiration

Wiese mit Schmetterlingen – Olga Wisinger-Florian (1844-1926)

„Was nützt es dir, wenn du alle Schätze der Welt gewinnst und dabei Schaden nähmest an deiner Seele?!“ sagte uns Christus.

Das bedeutet, dass wir trotz eines äußeren Verlustes ALLES haben. Selbst bei Verlust unseres Lebens würden wir es nicht verlieren. Den Körper kann man töten, aber nicht die Seele.

Menschen behüten ihre Habseligkeiten im Außen, müssen aber vielmehr Hüter ihrer Seele sein. Dieses ‚Ich bin‘ in jedem Menschen ist für andere unsichtbar und bleibt stets im Verborgenen. Nur, wenn wir einen anderen Menschen lieben, öffnen wir unsere empfindliche Seele und lassen den anderen hineinschauen, damit er in Resonanz gehen kann. Dadurch werden wir verletzlich. Ein jeder muss das Schicksal über sich ergehen lassen, mit der inneren Sicherheit, dass sein Peiniger niemals sein HÖHERES SELBST schädigen kann.

So hat Gott den Menschen erschaffen: Ein lebendiger Geist in seinem wahren höheren Selbst.
Irgendwann wird er alle äußeren Hüllen und Masken ablegen und es wird nur ER SELBST übrig bleiben. Er wird nichts mehr besitzen, denn was er hatte war nur eine Leihgabe. Er hat es nur gebraucht. Die vielen Schätze seiner Lebenswanderung wird ein bewusster Mensch an seine Mitmenschen weitergeben, damit sie daran wachsen können: Zärtlichkeit und Trost, Verständnis und Liebe aber auch Mut und Kraft.

Ein bewusster Mensch hat die Blume seiner Seele geöffnet. Er ist kein Unbewusster mehr. Er hat sich selbst gefunden. In seiner ‚geöffneten Blüte‘ werden die höheren Wesen zu ihm kommen und sich in seiner Seele niederlassen, wie die Schmetterlinge auf offenen Blumen… wie die Engel zu Jakob beim Brunnen in der Wüste herniederstiegen, als Verbindung zu höheren Welten.

Ein solcher Mensch fühlt sich nie allein, denn Gott ist immer bei ihm.

Anderen Menschen ein Wegweiser sein, erfüllt ihn, denn er sieht sie oft in völliger Finsternis umherirren. Zum „Salz der Erde“ werden, wie Christus es zu seinen Jüngern sagte und das Licht, das wir von Gott erhalten, weitergeben, obwohl wir nur winzige Moleküle des Großen und Ganzen sind.


DU bist es, der nach ewig langer Nacht
erweckte meinen Geist und meine Sinne,
der aus Gedanken schöne Worte macht,
der da ist, wenn ich zu Papier sie bringe.

DU bist es, der im Hintergrunde steht,
und wenn ich schreibe, doch ganz nahe ist,
der mit mir unerschöpflich bunte Reime webt,
weil DU Impuls für viele meiner Worte bist.

DU bist es, den ich nie vergessen werde,
wohin mein ferner Weg auch gehen mag,
und wenn ich einst verlasse diese Erde,
begrüßt DU mich zu einem neuen Tag.

Schmetterling

CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=737211

Im Frühling bist du sanft erwacht,
hast deinen altversponn’nen Haufen,
 
mit einer ungeheuren Wandlungskraft
metamorphisch neu durchlaufen.
 
Zeigst uns die Augen der Natur
auf deiner Flügel-Rückenpracht,
 
ziehst über Blüten deine Spur,
so leuchtend bunt und  flatterhaft.
 
In deiner Welt im Wiesengrund
wird warm bestrahlt dein Leben,
 
zeigst du uns in so mancher Stund’
dein flüchtig Sonnenstreben.