Verbotene Sehnsucht

So, wie die Schwalben ohne Rast
zu segeln durch die Lüfte,
 
mit allen Sinnen, fern der Last
zu atmen süße Düfte;
 
oh, wie du lockst, du weite Welt,
mit Schönheit und mit Leben,
 
und jeder Stern am Himmelszelt,
will meine Sehnsucht regen;
 
wie leide ich an meiner Ruh’
der abgeschied’nen Welten,
 
so hör’ mich rufen, laut: Nur DU
kannst meiner Seele helfen!
 
Wollt’ nahe sein nur DIR, mein Herz
und opfern DIR mein Leben,
 
dass Einsamkeit mir wird zum Schmerz,
bitt’ ich DICH zu vergeben.
 
Seh’ nicht als Sünde meinen Drang
des Daseins Sinn zu üben,
 
folg’ trotzdem DIR ein Leben lang,
gib meiner Seele Frieden.
 

Neue Wege

Ein Labyrinth gleicht unsrem Leben,
von Hindernissen oft gefüllt,
als ob es keinen Ausweg gäbe,
stehn wir vor der Barrieren Bild.
 
Wir rennen an gegen die Steine,
die sich in unsren Alltag legen,
sind mutlos, wenn die müden Beine
nicht Schritt halten auf unsren Wegen.
 
Nach langen Märschen ohne Ziel
müssen wir oftmals eingestehn,
dass wir in unsrem Lebensspiel
uns manchmal nur im Kreise drehn.
 
Wir irren durch den Lebensgarten,
wie durch ein Dunkel ohne Licht;
sehn nicht die Wunder, die dort warten,
und neue Wege gehn wir nicht.
 
Es gilt das Alte aufzugeben,
will man das Bessere ergründen;
mit Gottvertrau‘n wird man im Leben
auch seinen Seelenfrieden finden.