Wünsche

Quelle: Pinterest

Ich möchte dich in meinem Arm halten,
dich warm halten, damit du nicht frierst.
 
Ich möchte dich am Morgen wach küssen,
den ersten Gedanken fangen, den du verlierst.
 
Ich möchte dich an die Hand nehmen
und dich führen, auch auf dunkelstem Pfad.
 
Ich möchte dir stets der Weg sein, der bequeme,
den du gerne gehst, auch auf steinigem Grat.
 
Ich möchte, dass du Vertrauen setzt,
blind, in all meine Worte, mein Tun.
 
Ich möchte, dass dich niemals mein Wort verletzt,
du sollst immer am Herzen mir ruh’n.
 
Ich möchte dir Liebe sein, wie ein Gebet,
das dich mit den Himmeln versöhnt.
 
Ich möchte dein Trost sein, so quälend erfleht,
der dich streichelt und mit Sonne verwöhnt.
 
Ich möchte dein Tag sein, dein Abend, deine Nacht,
die Geborgenheit, die dich ins Bett gebracht.
 
Ich möchte dich tragen und streicheln im Leid,
keine Angst soll dich plagen, bis ans Ende der Zeit.

Aus unsichtbarer Welt

Sir Edward Burne-Jones (1833-1898), Phyllis and Demophoön

Ich möcht‘ aus deiner Seele lesen,
erfühl’n die Göttlichkeit in ihr,

möchte als unerkanntes Wesen,
die Rose sein, vor deiner Tür.

Möchte dich in Gedanken halten,
zum Tanze nah dich wiegend schwingen

und dir die Blume für dein Haar
aus dem verbot’nen Garten bringen;

möchte im Mondschein dich bezaubern,
mit Sternen, die am Himmel tanzen,

dir nur die schönsten aller Rosen
in deine Herzenslaube pflanzen;

möchte dein Narr sein und dein Held,
der treu und schützend dich umgibt,

der dich aus unsichtbarer Welt
bereits seit Ewigkeiten liebt.

Will sanft dich sicher halten,
wenn du zu fallen drohst,

möcht‘ deinen Weg begleiten,
ewig und grenzenlos.

So nah und doch so weit

Totes Lamm im Schnee – Briton Rivière (1840 -1920)

Ach, würd‘ die Welt doch singen,
bis in den lichten Tag,
in Harmonien klingen,
wie’s Herz und Seele mag.

Ach, würd‘ die Welt genesen,
mit vogelreichem Sang
und Wahrheit uns erlösen,
ein ganzes Leben lang.

Ach, wär doch endlich Stille
und Ruh auf dieser Welt.
Nur Gutes tun, der Wille,
ein Dasein ohne Geld.

Ach, wäre doch schon Frieden,
Gesundheit ohne Leid.
Die Lager voller Blumen
und Kinder voller Freud.

Ach, schmerzte nicht das Sehnen
nach der Vergangenheit…
mit allen Lebensplänen –
so nah und doch so weit.