Abstand

Johann Heinrich Vogeler 1872-1942

Wie ein Dolchstoß traf mich dieses Wort,
wie ein Pfeil durchdrang er Mark und Bein.
Aus, vorbei! – Ein kurzer Schlussakkord,
klang mir warnend tief ins Herz hinein.

Wo vor nicht allzu langer Zeit
Nähe und Verbundenheit bestand,
löst nun dieses messerscharfe Wort
für ewig unser ‚untrennbares‘ Band.

Nichts blieb mir, nur Leere, Illusion.
Abstand halten, wird zur Zukunftspflicht.
Trifft mich doch dein harter Liebeslohn
wie ein Faustschlag mitten ins Gesicht.

Deiner Liebe hab‘ ich blind vertraut,
doch sie war ein langes Trauerspiel.
Wo normal sie Zukunftsschlösser baut,
hattest du nicht einen Stein, – kein Ziel.

Alles nahmst du mir, nichts bleibt zurück.
Scherben kann man kleben, Herzen nie!
Kreuzt sich dennoch unser Weg ein Stück,
werd‘ ich Abstand halten…irgendwie.

Autor: Gisela

Bitte auf meiner Seite "Über mich" nachlesen.

2 Gedanken zu „Abstand“

  1. Das klingt so endgültig und es macht mich unendlich traurig.
    Es sollte doch einen Weg geben – denn sicherlich war es einmal Liebe.
    Warum können Menschen nicht miteinander reden, so manches ließe sich bestimmt wieder richten.
    Ach Gisela, wie du siehst – ich leide mit.
    LG Lilo

    1. Lilo, damals war es leider endgültig. Es gab keinen Weg. Zwei Jahre habe ich gelitten und mich schließlich selbst befreit. ‚Krönchen richten‘ und weiter. Es war ein Lernprozess. Danke für Dein Mitgefühl. Liebe Grüße Gisela

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