Das sind die Nächte

Das sind die Nächte, die mir Furcht erregen,
wo sich der Mond an meine Seite schmiegt
und kranke Schatten führt an meinen Wegen,
entschleiernd, was am Grund des Grauens liegt.

Oh, hassenswert sind diese hellen Nächte.
Ich will im Dunkeln meine Straße gehn.
Ich dulde nicht, dass unbekannte Mächte
mit scheelem Blick in meine Seele sehn.

Verhasster Mond, der feil und unverschwiegen
mir in mein innerstes Geheimnis bricht!
Ich wollt, ich dürft erst tot im Grabe liegen,
gefeit vor Furcht und unerbetnem Licht.

Erich Mühsam 1878-1934,
ermordet im KZ Oranienburg

Autor: Gisela

Bitte auf meiner Seite "Über mich" nachlesen.

4 Gedanken zu „Das sind die Nächte“

  1. Erich Mühsam – von dem habe ich schon einiges gehört. War seiner Zeit nicht voraus, war mittendrin, zu seinem Verderben.

    Ich hoffe, die Morgensonne wärmt dich ein wenig, liebe Gisela.
    Guten Morgen dir, Reiner

    1. Lieber Reiner, Erich Mühsam hat das Verderben hautnah miterleben müssen.

      Da gibt es die NPD, diverse Wehrdienstgruppen, Menschen, die gerne einen Gedenktag für deutsche Soldaten der NS-Zeit hätten, da gibt es die NSU, die Beteiligung vom Vater Staat, jetzt die AfD.
      „Wehret den Anfängen.“ ??? Da haben wir wohl etwas verpasst! Und viele sind erstaunt und fragen sich, wie das denn kommen konnte. Wo es uns so gut geht. Dabei verstehen sie nicht: Die NS waren niemals weg. Sie sind immer noch da. Das macht fassungslos und traurig!

      Das sagte Jesus lt. Bibel Lukas 11. 24-26: „Wenn ein Dämon ausgetrieben wird, irrt er in öden Gegenden umher auf der Suche nach einem neuen Opfer. Findet er keins, entschließt er sich: ‚Ich will dorthin zurückkehren, woher ich gekommen bin.‘
      Wenn er zurückkommt und seine frühere Wohnung sauber und geschmückt vorfindet,
      dann sucht er sich sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Zusammen ergreifen sie Besitz von dem Menschen, der nun schlimmer dran ist als vorher.“

      Es gibt Dämonen (dem Menschen innewohnende unheimliche Macht), die kann nur Gott austreiben!

      Die Morgensonne treibt mich zum Fensterputzen…und dann auf den Balkon. Dir auch einen guten Morgen!

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